Echte Mitbestimmung braucht starke Betriebsräte!

Frankfurt am Main – Die IG Metall schlägt Alarm: Nur die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland hat Zugang zu einem Betriebsrat. Und Betriebsratsarbeit wird immer noch stark be- oder sogar verhindert! Deshalb fordern die Gewerkschaften mehr Schutzrechte für Betriebsrät*innen und mehr Zeit für Betriebsratsarbeit!

Die Initiative Mitbestimmung fordert:

BETRIEBSRÄT*INNEN BESSER SCHÜTZEN!

Was einem viel wert ist, schützt man gut! Bisher ist es so, dass die Schutzmechanismen für Betriebsräte nur bei unbefristeten Arbeitnehmer*innen greifen. Wir sagen: Das ist zu
wenig Schutz – und wollen den Schutz nach Vorbild der JAV-Regelungen auf unsere befristeten Kolleg*innen erweitern!

MEHR ZEIT FÜR BETRIEBSRATSARBEIT!

Betriebsratsarbeit braucht Zeit! Doch oft kommt es zum Streit zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber: Wie viel der täglichen Arbeitszeit darf fürdiese Arbeit aufgebracht werden? Diese Frage stellt sich insbesondere in Betrieben ohne freigestellte Betriebsrät*innen, also Betriebemit weniger als 200 Beschäftigten. Das Team IG Metall will diesen Konflikt entschärfen!

STÄRKERE RECHTE FÜR BETRIEBSRÄT*INNEN!

Das Betriebsverfassungsgesetz: Das ist unser gutes Recht. Allerdings: Immer wieder müssen Betriebsräte sich mit dem Arbeitgeber streiten, welche Rechte sie nach dem Betriebsverfassungsgesetz haben. Ob, wann, wo und wie weit diese bei einzelnen Themen reichen. Nicht selten müssen Gerichte entscheiden und das kostet Zeit.

Echte Mitbestimmung nur mit uns!

Frankfurt am Main – die IG Metall treibt faire Transformation und Klimaschutz voran: aus technologischem Fortschritt soll sozialer Fortschritt für alle werden. Wir gestalten Transformation – gemeinsam mit der Initiative Mitbestimmung: Mehr Mitbestimmung und Beteiligung der Beschäftigten bei den anstehenden Veränderungen!

Die Initiative Mitbestimmung fordert:

Ein Mitbestimmungsrecht beim Umwelt- und Klimaschutz!

Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes müssen auch in den Betrieben beantwortet werden. Mit dem bisherigen Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) sind Betriebsrät*innen bei diesen Themen mehr oder weniger außen vor. Mit konkreten Vorschlägen will die IG Metall Mitbestimmungsrechte stärken – und den fairen Wandel vorantreiben.

Die Transformation im Betrieb sozial (mit)gestalten!

Die bisherigen Rechte von Betriebsräten reichen schlicht nicht aus, um die Transformation im Betrieb im Sinne der Beschäftigten gestalten zu können. Mit einer Erweiterung der Mitbestimmung bei Fragen der Beschäftigungssicherung, bei Weiterbildung und Qualifizierung und bei der Personalplanung wäre dies aber möglich.

Echte Mitbestimmung für die digitale Arbeit!

Frankfurt am Main – die IG Metall will die Digitalisierung im Sinne der Menschen gestalten. Mit der Digitalisierung erschließen sich auch für die Betriebsratsarbeit neue Aufgaben. Das aktuelle BetrVG stammt allerdings aus der analogen Welt – wir brauchen mehr Mitbestimmung in der digitalen Welt!

Die Initiative Mitbestimmung fordert:

Technische Systeme im Gesetz abbilden!

Eine Arbeitswelt ohne technische Systeme ist kaum noch vorstellbar: In (fast) allen Bereichen werden Daten gesammelt und verarbeitet. In (fast) allen Bereichen unterstützen technische Systeme die menschliche Arbeit, nehmen Einfluss auf betriebliche Prozesse und verändern damit die Arbeitsorganisation. Was ein „Arbeitnehmer“ oder „der Betrieb“ im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes ist, hat sich dagegen seit 100 Jahren nicht geändert. Das Bild von „technischen Systemen“ ist mindestens 50 Jahre alt.

Gute mobile Arbeit gestalten!

Arbeitsorganisation und Kommunikationswege (und -formen) haben sich stark verändert. Mit der Corona- Pandemie kamen neue Herausforderungen dazu, die den Trend zur mobilen Arbeit deutlich verstärkt und verfestigt haben. Diesem Trend muss ein modernes Betriebsverfassungsgesetz Rechnung tragen.

Betriebsversammlungen für alle!

Betriebsversammlungen sind für alle Beschäftigten. Auch wenn die Möglichkeit von digitalen und hybriden Betriebsversammlungen in Corona-Zeiten „aus der Not entstanden“ sind, wäre es ein gewaltiger Rückschritt, alle anderen Formen außer Präsenzveranstaltungen gesetzlich auszuschließen.

Echte Mitbestimmung stärkt die Rechte aller!

Frankfurt am Main – ob Frauen oder Migrantinnen und Migranten: Viele Menschen werden systematisch benachteiligt – das offenbart sich im Alltag und auf der Arbeit. Die IG Metall hält dagegen und will die gleichen Rechte aller stärken.

Die Initiative Mitbestimmung fordert:

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf!

Wir haben heute die am besten ausgebildete Frauengeneration aller Zeiten. Frauen sind oftmals gut ausgebildet, arbeiten aber aufgrund steuerlicher Fehlanreize, ungleicher partnerschaftlicher Aufteilung und fehlender oder mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeiten oft in unfreiwilliger Teilzeit. Viele Frauen verharren auch Jahre nach ihrem Teilzeitgrund in der Teilzeitfalle. Eine bessere Personalplanung und -bemessung sowie eine bessere Qualifizierungspolitik im Betrieb, die das Thema Vereinbarkeit im Blick hat, kann entscheidend zu mehr Gleichberechtigung und auch Entgeltgleichheit beitragen.

Echte Entgeltgerechtigkeit!

Mit dem Entgelttransparenzgesetz konnte das Ziel bisher nicht erreicht werden. Dies liegt auch daran, dass das Gesetz in Betrieben mit weniger als 200
Beschäftigten gar nicht gilt. Die im Gesetz verankerte Berichtspflicht für den Arbeitgeber gilt sogar erst mit mehr als 500 Beschäftigten. Deshalb will die IG Metall das Betriebsverfassungsgesetz modernisieren!

Quoten für die Mitbestimmung!

Frauen und Männer sollten in betrieblichen Gremien so vertreten sein, dass sie die Belegschaft repräsentieren. Und es zeigt sich: Quoten helfen dabei, gerade wenn ein Geschlecht in der Belegschaft unterrepräsentiert ist. Bei Betriebsratswahlen ist dies über das so genannte „Minderheitengeschlecht“ geregelt. Diese Quotenregelung schlägt die IG Metall auch für die Besetzung von Schlüsselpositionen im Betriebsrat sowie die Besetzung des Betriebs- und Wirtschaftsausschusses und bei der Freistellung vor.

Echte Mitbestimmung wirkt international!

Frankfurt am Main – neue Regeln für die globale Arbeitswelt! Durchsetzungsstarke Mitbestimmung wirkt international und setzt global an. Die IG Metall fordert neue Regelungen, um die länderübergreifende Zusammenarbeit in der Mitbestimmung zu fördern und gute Arbeit zu gestalten. Die Globalisierung hat die Spielregeln verändert – doch bislang waren ArbeitnehmerInnen von länderübergreifender Mitbestimmung ausgeschlossen. Das soll sich jetzt ändern!

Die Initiative Mitbestimmung fordert:

Länderübergreifende Zusammenarbeit stärken!

Die bisherigen Mitbestimmungsrechte reichen für eine wirkungsvolle Zusammenarbeit über Landesgrenzen nicht aus. Neben einer neuen Definition des Betriebsbegriffes, der die Beteiligungsrechte des Betriebsrates stärken soll, schlägt die IG Metall vor, dazu konkrete Verfahren und Regelungen im Betriebsverfassungsgesetz zu verankern (§ 3 a BetrVG neu).

Global denken und mitbestimmen!

Gesetzliche Lücken schließen: Stärkere Mitbestimmung bei wirtschaftlichen Angelegenheiten, Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation des Gesamtkonzerns bei Sozialplanverhandlungen, Gründung eines Konzernbetriebsrats auch bei einer ausländischen Holding oder Muttergesellschaft.

Echte Mitbestimmung ist gelebte Demokratie!

Frankfurt am Main – Die IG Metall kämpft für mehr Mitbestimmung und Demokratie am Arbeitsplatz. Sie unterstützt die Initiative Mitbestimmung und fordert weitreichende demokratische Rechte für Beschäftigte, ein starkes Beschwerderecht und Betriebsversammlungen für alle! Die IG Metall kämpft für mehr Mitbestimmung im Betrieb: Demokratie darf nicht am Werkstor enden – gerade im Betrieb zählt freie Meinungsäußerung, Meinungsaustausch und Beteiligung.

Die Initiative Mitbestimmung fordert:

Das Beschwerderecht stärken!

Die IG Metall kämpft für mehr Schutz gegenüber Übergriffen und Diskriminierung. Für gute und faire Arbeitsbedingungen. Und für mehr demokratische Beteiligung. Deshalb soll jetzt das Beschwerderecht der Beschäftigten gestärkt werden! Und die Meinungsfreiheit der Beschäftigten soll nicht nur im Betrieb gelten, sondern Beschäftigte sollen auch außerhalb des Betriebs das Recht haben, sich zu betrieblichen Fragen äußern zu dürfen.

Eine Demokratiezeit!

Arbeitsbelastung und Zeitdruck: Viele Beschäftigte werden dadurch daran gehindert ihre Beteiligungs- und Mitbestimmungsrechte im Betrieb wahrzunehmen. Oft geraten Beschäftigte dadurch sogar in Konflikte mit Vorgesetzen. Deshalb unterstützt die IG Metall die Initiative Mitbestimmung: Es ist Zeit für Mitbestimmung – wir brauchen eine gesetzlich verankerte Demokratiezeit!

Betriebsversammlungen für alle!

Bisher ist sogenanntes Fremdpersonal im Betrieb, also Beschäftigte über Werk- und Dienstverträge, von der Betriebsversammlung ausgeschlossen. Und das, obwohl die Themen und Informationen meistens auch für sie relevant sind! Die IG Metall versteht die Betriebsversammlung als Versammlung des Betriebsrates mit den Beschäftigten. Um dies noch deutlicher zu machen, will die Initiative Mitbestimmung die Einberufung von Betriebsversammlungen erleichtern.