Vorwahlen zur Liste per Briefwahl – Test für die Betriebsratswahl

BR-Wahl 2022 bei STILL in Hamburg

Vor der Betriebsratswahl bei STILL in Hamburg haben die Vertrauensleute und Kandidat*inne die Reihung der Liste zur Personenwahl bestimmt. Die Vorwahlen liefen per Briefwahl – und sind damit auch ein weiterer Test für die Betriebsratswahl. Das Ziel: eine hohe Wahlbeteiligung, trotz Corona.


Die Kampagne zur Betriebsratswahl 2022 beim Gabelstaplerbauer STILL in Hamburg geht in die nächste Phase. Die Vertrauensleute und Kandidat*innen haben in Vorwahlen die Rangliste für die Personenwahl bestimmt. Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben sich per Videokonferenz vorgestellt. 78 Kandidatinnen und Kandidaten treten zu den Betriebsratswahlen an – deutlich mehr als früher. Die Broschüre, auf der sich alle mit Foto vorstellen, hat drei statt wie früher zwei Seiten.

Briefwahl zur Aufsichtsratswahl eher mäßig

Für das „Team IG Metall“ ist die Vorwahl ein weiterer Test für die Briefwahl des Betriebsrats. Das Ziel: trotz Corona und Homeoffice eine hohe Walbeteiligung erreichen. Ein erster Test, die Aufsichtsratswahlen Mitte Januar, ist nicht so gut gelaufen. Die Wahlbeteiligung lag knapp über 31 Prozent.

„Wir müssen offen damit umgehen und daraus lernen“, meint Detlef Feye, Vertrauenskörperleiter und Betriebsrat bei STILL. „Unser erstes Fazit ist, das wir die Vertrauensleute noch mehr einbinden und bei der Kommunikation noch mehr in die Verantwortung nehmen müssen. Allerdings war der Termin der Aufsichtsratswahl so kurz nach Weihnachten auch ungünstig. Und der Aufsichtsrat ist für viele Beschäftigte auch weit weg und eher abstrakt. Beim Betriebsrat ist der Bezug viel näher.“



Betriebsrat sichert Zukunft trotz Verlagerungen

Mit einer weiteren Liste rechnet das „Team IG Metall“ bei STILL eher nicht. „Die letzte Listenwahl war 1975“, meint Detlef Feye. „Und wir würden mitbekommen, wenn jemand 50 Stützunterschriften für die andere Liste sammelt.“ Zudem macht der Betriebsrat auch einen guten Job, insbesondere bei der Sicherung der Zukunft – das Top-Thema vor allem der neuen Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Einkauf und Engineering.

Verlagerungen sind immer wieder Thema bei STILL. Der Mutterkonzern KION will die Bereiche Einkauf, Engineering und Qualitätssicherung zentralisieren.
Doch der Betriebsrat und Vertrauensleute halten dagegen: Im Gegenzug zur Verlagerung des Schubmaststaplers FM-X nach Tschechien im letzten Jahr hat der Betriebsrat die Fertigung eines Fahrerhauses als Ersatzprodukt erreicht, mit dem die verlorenen Arbeitsplätze kompensiert werden. Das Votum zum Verhandlungsergebnis holte sich der Betriebsrat auf einer Mitgliederversammlung von den IG Metall-Mitgliedern am Standort ein. „Wir haben die Fertigungstiefe und Produkte festgeschrieben“, erklärt Detlef. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2025 ausgeschlossen.

 
Foto: Cordula Kropke
 
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